metamorphosis
Die Inszenierung basiert auf Franz Kafkas Prosastück „Die Verwandlung“. Die Vorlage erzählt die verstörende Geschichte des Vertreters Gregor Samsa, der eines Morgens zu einem ungeheuren Ungeziefer gewandelt erwachte. In einem Labor, wo das sterile Weiß und skurrile Gegenstände die Atmosphäre bestimmen, werden die immer wiederkehrenden Strukturen des Lebens untersucht: Geburt, Sterben, Emotionalität und Sexualität, Macht und Abhängigkeit. Isoliert von den Zusammenhängen, die oft den Blick auf das Wesen der Sache versperren, wird schonungslos analysiert. Das grelle Neonlicht und die stets anwesende Live-Kamera ermöglichen den Zuschauer*innen den totalen Überblick. Sie sind von Anfang an in diesem Labor des Lebens gefangen, ein Teil der Inszenierung, ein Teil des Bühnenbildes, ein Bestandteil der Geschichte. Sie sind Zuschauer*innen und Darsteller*innen, Opfer und Täter*innen, Forscher*innen und Laborratten zugleich.
Nominiert für das 31. Theatertreffen der Jugend 2010.
„metamorphosis“ ist ein Wechselspiel zwischen der gewohnten theatralischen Beobachtung und eigenem Handeln auf der Bühne. Reale Welt und irreale Bühnengeschehen vermischen sich unmerklich, ebenso wie die Bühne und der Zuschauerraum, die zunächst streng voneinander getrennt scheinen und dann, während der Aufführung, ineinander übergehen. Die Fiktion des Theaters und die Realität der Zuschauer*innen werden zu einer Einheit. So verwandeln sich nicht nur der Protagonist und seine Familie, sondern alle Beteiligten.
Nach 97 Jahren seit der Entstehung des kafkaschen Textes und im Jahr des 126. Geburtstags von Franz Kafka wagten die 21 jungen Darsteller*innen und Künstler*innen einen weiteren Schritt des theatralischen Experimentierens. Die Theaterbesucher*innen erwartete kein homogener Theaterabend, sondern ein aus Textfragmenten, Rauminstallationen, Tanzperformance und Kunstausstellung bestehendes Erlebnis.