RAMPIG
Theater Performance Kunst

Schwesterstaat

Juni 2022 Frankfurt an der Oder, Juli 2022 Mannheim.

“Die achtarmige Schwester* Oktopussi drückt dich in ihre samtenen Spalten und heißt dich willkommen auf dem weichen Fundament unseres Staates. Die Schwestern* quollen aus den Türen. Sie haben alle Mittel der Unmenschlichkeit fallen lassen. Und nun. Da stehst du: Ein Mensch auf einer Brücke. Und dann triefst Du über den erstarrten Fluss und spülst Dich in dieses lebendige Haus. Jetzt könnten Taten folgen. Es müssen! Die Glocken läuten den Schwesterstaat ein.”

Solidarisch und einig ist der utopische „Schwesterstaat”! Er ist ein Gegenentwurf zu den patriarchalen Narrationen dieser Welt, zu den Entwürfen der Bruderstaaten und anderen Macht-Allianzen. An einem verlassenen „weiblichen” Ort in Mannheim schlägt das Herz dieses Staates. Dort können die Besucher*innen eintauchen und in mehreren Szenen aktuelle Bilder des weiblichen* Zusammenhalts erleben: im Protest vereinigte Menschen mit Augenbinden, schwarze Märsche gegen Abtreibungsgesetze, zur Flucht getriebene Frauen, Verschwesterung im Kampf. Seit 2019 forscht RAMPIG zu Konzepten des Weiblichen, die mit fest in der Gesellschaft verwurzelten Frauen*bildern verknüpft sind. Auch durch den Ausbruch des neuen Krieges in Europa inmitten dieser Recherche leben überwunden geglaubte Rollenbilder wieder auf. Nun wird gefragt: Welche Frauenbilder gibt es heutzutage? Wer solidarisiert sich mit wem? Mit wem verschwestern wir uns? Welchen Einfluss hat die Ost-West Konstellation der Macht auf patriarchale Großerzählungen und Bilder des Weiblichen? Woher kommt die Rückkehr konservativer Rollenbilder?

RAMPIG hinterfragt Erzählungen des Weiblichen im Angesicht einer Retraditionalisierung von Frauenbildern durch rechts-konservative Kräfte. In der Performance entsteht ein Archiv kraftvoller, ikonenhafter Bilder, die gerade erschreckend oft für politische Zwecke entfremdet und instrumentalisiert werden.

Von und mit:

Sebastian Arnd, Christina Bauerfeind, Friedrich Byusa Blam, Sophia Mara Buck, Malte Fischer, Tim Fischer, Christoph Hack, Nikola Haubner, Lea Langenfelder, Liz Langenfelder, Karolina Leśna, Sophie Lichtenberg, Anna Müller, Tabea Panizzi, Ann-Sophie Reiser, Melanie Riester, Nils Sandritter, Beata Anna Schmutz, Stephan Schmutz, Karolina Serafin, Ricarda Walter, Maximilian Zschiesche. Gäste: Kamerlany Chór Adoramus Słubice, Heike Guderian, Caroline Henning, Delia Jahn, Heidi Kapuste, Yewa Liakh, Kacia Valatouykaja.

Ausstellung:

Małgorzata Mycek, Poznań (Polska)

Koproduktion mit der Bürgerbühne im Kleist Forum in Frankfurt (Oder) und Theater Performance Kunst Rampig e.V.

Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und die Stiftung Landesbank Baden-Württemberg. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Gefördert durch die Projektförderung des Kulturamtes der Stadt Mannheim, durch die Stadt Frankfurt (Oder) und den Eigenbetrieb Kulturbetriebe Frankfurt (Oder).