RAMPIG
Theater Performance Kunst

Performance

Titsharks

Sanft, hart, wütend und forsch. Bereit es mit der Ideologie des Weiblichen aufzunehmen.

Die Titsharks schaffen eine Soundlandschaft des zerfallenden Patriarchats und kombinieren Performance Kunst mit feministischer Punk Attitude. Popgeister der 00er Jahre lehnen sich gegen ihre Bestimmung auf, Sirenen schreien sich in die Freiheit. Die Titsharks sind außerdem zentraler Teil der Performance Drei Schwestern. Frauenherberge. Geisterbilder des Performance Kunst Kollektivs RAMPIG: titsharks.bandcamp.com

Drei Schwestern: Frauenherberge. Geisterbilder

Juli 2021, barac Kunst/Labor/Soziales

“Tritt einen Schritt zurück in der Dunkelheit, mach es dir bequem und öffne deinen Geist dem Unglaublichen. Und solltest du das Gesamtbild in diesen Stunden des Grauens nicht erkennen, ist das auch gut: Zum Fürchten ist schon das Detail!”

Theater Performance Kunst RAMPIG lud zum Abschluss der Langzeitforschung zu Frauen*bildern ein. Mit Sekt und Livemusik der Performanceband Titsharks wurde gemeinsam mit unseren Gästen Irinas Geburtstag gefeiert. Als literarische Vorlage diente Anton Čechovs gleichnamiges Drama. Im Zuge unserer Arbeit beschäftigten wir uns künstlerisch forschend über einen langen Zeitraum mit aktuell existierenden Frauenbildern, die sich in das kulturelle Gedächtnis unserer Gesellschaft eingeprägt haben und zu geisterähnlichen Wiedergängern werden. Solche eingeschriebenen (Geister)bilder wurden im Prozess unserer Arbeit analysiert, hinterfragt, verschoben und an mancher Stellen auch radikal angegriffen. In einem weiteren Schritt wurden die gesammelten Recherchen episodenhaft in unterschiedliche künstlerische Formate übersetzt. Im Zuge unserer mehrphasigen Arbeit sprachen wir mit verschiedenen Expert*innen, darunter Professorinnen, Pfarrerinnen, Sexarbeiterinnen und feministischen Redakteurinnen.

Die Performance und Buchpräsentation führte nun bereits getane Arbeitsschritte zusammen. Die Publikation eröffnet dabei das Experiment, immersive theatrale Inszenierungsformate in ein neues Medium zu übertragen.

Drei Schwestern: Frauenlaube

Juli 2020 Theaterfestival Schwindelfrei, Theaterhaus G7 Mannheim

„Willkommen in der Frauenlaube! Was darf es für Sie sein?“
Im Rahmen des Theaterfestivals „Schwindelfrei“ gewährt Theater Performance Kunst RAMPIG einen Einblick in die Recherche zur aktuellen Arbeit „Drei Schwestern“ nach Anton Czechov: Hierzu eröffnet das Kollektiv an drei Festivalabenden die „Frauenlaube“ am Veranstaltungsort und im Livestream. Die Frauenlaube ist ein inszeniertes Geschäft. Zuschauer*innen können einen Einzelbesuch vereinbaren, oder das Angebot des Lieferservice nutzen und sich von RAMPIG entwickelte und kuratierte Kunst direkt nach Hause bringen lassen. Ein Einkauf vor Ort, sowie die Zustellung in Privaträumen, beinhaltet eines von drei zur Auswahl stehenden Menüs und eine kurze Performance.

Schuld (und Sühne) Salon I: Verbrechen und Strafe / Schuld (und Sühne) Salon II: Beichte und Vergebung

Juli 2015 zeitraumexit Mannheim

An zwei Abenden lässt RAMPIG die Tradition des künstlerischen Salons aufleben und lädt zu Gedankenaustausch, Gesprächen und Diskussionen mit eingeladenen Künstler*innen und Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zum Thema Schuld. Gleichzeitig zeigt das Kollektiv performative Experimente zur aktuellen Inszenierung „Schuld (und Sühne)“, frei nach Dostojewskis Roman. Im Sinne dieser „sharing of expertise“ reihen sich die Salonabende in die künstlerische Forschung ein, die das Kollektiv seit einem Jahr betreibt. Zu Gast: Olga Markowska, Bernd Panizzi, Dr. Konrad Fischer, Julia Zastava, Maja Das Gupta, Konstantin Küspert und Saskia Juliane. Die gesamte Salon-Reihe wird zusätzlich durch ein „work in progress“ des Mannheimer Künstlerduos Weimer&Weber (Olga Weimer und Marcel Weber) begleitet.

Die Ankunft des ersten Bettlers

Juli 2013 Privatwohnung Berlin Neukölln

Theater Performance Kunst RAMPIG präsentiert eine Collage aus Fragmenten ihrer Inszenierung HAMLET, in der das Kollektiv „Die Tragödie von Hamlet, Prinz von Dänemark“ von William Shakespeare untersucht und damit zum 34. Theatertreffen der Jugend der Bundeswettbewerbe Berliner Festspiele eingeladen wurde.

Die bereits etablierte Arbeitsweise des Ensembles, die Schauspiel mit Performance verbindet, findet eine neue Ebene der Raumnutzung – RAMPIG goes Wohnzimmer! Fleischige und sinnliche Bilder können von den Zuschauern aus verschiedenen Perspektiven und aus nächster Nähe erlebt werden.

Eiskalt

Juni 2013 Festival 48 Stunden Neukölln, Berlin

RAMPIG beschäftigte sich in der Festivalarbeit „Eiskalt“ mit den Irritationen des Alltags, skurrilen Momenten und surrealen Situationen aus dem Neuköllner Leben. Zunächst recherchierten die Performer auf den Straßen nach eben solchen Eindrücken, die dann sprachlich (Texte) und visuell (Video und Fotografie) festgehalten wurden. Die Zuschauer erwartete eine eiskalte Schneelandschaft mitten im Berliner Hochsommer, eine klirrend kalte Performance und eine weiße Videoinstallation, die mit der Wahrnehmung des Publikums spielte und die Perspektive des Anderen anbot.

Das Schloss – Preview

Juni 2013 Festival 97 Meter über dem Meer, zeitraumexit Mannheim

Rauminstallation und szenische Performance.
RAMPIGs Inszenierung „Das Schloss“ nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka ist ein Projekt, das zwischen individuellem Erlebnissen eines Kunstbetrachters, kollektivem Gefühl des Theaterbesuchs und dem persönlichen Wiedererleben eigener Lebensgeschichte chargiert. An einem verlassen und geheimen Ort entsteht die Parallelwelt-Installation „Das Schloss“. Der Protagonist K. aus der kafkaschen Vorlage irrt durch den Ort, um in das Schloss zu gelangen. Im Festivalprogramm von 97 Meter über dem Meer inszeniert das Kollektiv als Preview zwei Räume im Keller des Veranstaltungsortes.

Schlachthof 2: Neukölln

Juni 2012 Festival 48 Stunden Neukölln, Berlin

In der entferntesten Ecke Deutschlands, inmitten nicht all zu hoher Berge, zwischen Nadelbäumen, die nie ihre Nadeln verlieren, um nicht gekehrt werden zu müssen, erzählt man sich wundervolle Geschichten von einem Ort, an dem alles möglich und jeder Mensch frei sei. Ein Ort unendlich kreativer Fruchtbarkeit und unbegrenzter Möglichkeiten; ein urbanes Paradies auf Erden. Dort hin pilgern Viele, voller Hoffnung auf Selbstfindung. Hier angekommen werden sie schnell von der Sucht der Selbstverwirklichung befallen. Die Freiheit lähmt und die Möglichkeiten überfordern sie. Ähnlich ahnungslosen Nutztieren wandern sie in dieses scheinbare Paradies, das schon bald einem Schlachthof gleicht. Das Paradies entpuppt sich als ein Ort der puren Fleischverwertung, ein Ort des Schreckens. Die Zuschauer erwartet eine sinnlich fleischige Performance und materialintensives Schauspiel mit vor Ort recherchierten Texten so wie Auszügen aus der Produktion HAMLET und Beiträgen von Christopher Kriese.

farbfilm

Oktober 2011 Benefizgala der Theatertage, Karlstorbahnhof Heidelberg
„Hoch stand der Sandorn am Strand von Hiddensee,
Micha, mein Micha und alles tat so weh,
dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau,
so laut entlud sich mein Leid ins Himmelblau,
Oh, So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
und schlug ich von meiner Schulter deine Hand
tu das noch einmal, Micha, und ich geh!“ (Nina Hagen)

 

saft 48 Stunden Neukölln

Juli 2011 Festival 48 Stunden Neukölln, Berlin

RAMPIG nutzte experimentell die Räume des Strategie-, Planungs- und Architekturkommandos SPAR*K. In sich wiederholenden Performances analysierte das Kollektiv den menschlichen Körper, überprüfte materialintensiv und publikumsnah die Grenzen der eigenen Körperlichkeit und kommentierte damit den exzessiven Umgang mit sich selbst. Der Körper als Luxusware stand im Zentrum des Spiels. Die Mensch sein wurde entgeistigt, auf die inneren Organe und Körperflüssigkeiten reduziert. Die Säfte des Lebens: Blut und Wasser tauchten im Überfluss auf und waren Sinnbild für die medial allgegenwärtige Verschwendung des Körpers.

Nominiert für den Publikumspreis des Festivals.